Warum der erste Schritt bei der Unternehmens-Übergabe so schwer fällt

Wenn der Kittel noch nicht brennt, es aber schon leicht raucht

„Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“

Das bekannte Unbehagen

Kommt dir das ebenfalls bekannt vor? Die Unternehmens-Übergabe ist längst in Deinem Kopf. Sie rückt näher. Nicht heute, nicht morgen – aber sie ist am Horizont bereits sichtbar. Die Bank hat bereits vorsichtig nach Deiner Nachfolgeplanung gefragt. Und obwohl Du genau weißt, dass es klug wäre, Dich vorzubereiten, schiebst Du das Thema vor Dir her.

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Dieses Zögern ist vollkommen menschlich. Nur leider kann es im unternehmerischen Kontext teuer werden. Zuerst emotional, dann strategisch und irgendwann auch finanziell.

Warum es oft erst wehtun muss, bevor wir handeln

Vielleicht kennst Du ihn auch, den „Kittelbrennfaktor“. Damit ist der Zustand gemeint, in dem der Druck zunimmt und das Ausweichen immer schwieriger wird. Bis dahin bleibt alles noch irgendwie im Nebel. Der Kopf weiß zwar, dass es an der Zeit ist. Aber das Herz zieht nicht mit.

Noch brennt der Kittel nicht. Aber ein klein wenig riechst Du schon den Rauch.

Die Psychologie des Aufschiebens

Die Übergabe des eigenen Lebenswerks ist eben nicht nur ein formaler Akt. Sie ist vor allem ein emotional komplexer Prozess. Und genau deshalb wird sie so oft aufgeschoben.

Hier ein paar typische Gründe, die ich dazu aus meiner Arbeit mit Unternehmerinnen und Unternehmern immer wieder höre:

  • „Was kommt danach?“
    Die Firma war jahrelang Dein Lebensmittelpunkt. Die Vorstellung, diese Rolle, und damit Macht, Prestige und Einfluss abzugeben, verursacht eine latente Angst. Viele fürchten sich vor einer großen Leere hinter dem Horizont.

 

  • „Wer bin ich denn dann noch?“
    Nicht mehr gebraucht zu werden und zum alten Eisen zu gehören sind häufig genannte Befürchtungen. Die Suche nach einer sinnvollen Aufgabe und einer Herausforderung, nach Struktur und Erfolgserlebnissen für die Zeit danach, sind für manche nur schwer vorstellbar.

 

  • „Das ist mir alles zu viel.“
    Die Gedanken an Sachthemen, Steuern, Rechtsfragen, Familieninteressen und Emotionen lassen die Unternehmens–Übergabe in diffusem Licht erscheinen. Das sieht nicht nach einem klaren Ablaufplan aus, sondern eher nach einem Flickenteppich. Das lähmt.

 

  • „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.“
    Du wartest auf den perfekten Nachfolger, die stabile Marktlage, das bessere Gefühl. Und Du wartest, wartest, wartest. Doch diesen idealen Moment gibt es äußerst selten, meistens nie.

 

Diese Faktoren wirken wie eine unsichtbare Handbremse. Das Dumme daran ist: Je länger Du wartest, desto enger wird der Handlungsspielraum und der Druck nimmt zu.

Der erste Schritt muss nicht perfekt sein – man muss ihn einfach nur gehen

Du brauchst am Anfang noch keinen genauen Fahrplan, keinen Notarvertrag und keinen Nachfolger haben. Du musst nur anfangen.

Ein erstes Gespräch, neutral, offen, ohne Verpflichtung, kann bereits Wunder wirken. Denn genau hier beginnt sich die Lähmung zu lösen. Du kommst in Bewegung. Es entsteht Klarheit. Und plötzlich beginnt das Unfassbare fassbar zu werden.

Als neutraler Sparringspartner auf Augenhöhe unterstütze ich Dich dabei gerne. Wir schauen gemeinsam auf das, was Dich gerade bremst, und finden Wege, wie Du ins Handeln kommst, ohne Dich zu überfordern. Je früher Du damit beginnst, umso entspannter näherst Du dich Deinem Ziel.

Probier’s aus – und spür den Unterschied

Wenn Du merkst, dass der Kittel zwar noch nicht brennt, jedoch leichter Rauchgeruch in der Luft liegt, ist genau der richtige Moment, um in aller Ruhe anzufangen.

Lass uns reden. Unverbindlich. Persönlich. Mit Herz, Verstand, Erfahrung und Mut.

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